Natürlich kann man argumentieren, dass die Helvetica als Schrift schon optimal gestaltet ist. Ausser Acht lässt man dann hingegen, dass sie 1956 - noch unter dem Namen "Neue Haas Grotesk" - gestaltet wurde, lange vor jeder digitalen Anwendung. Eine Modernisierung und Adaption an die heutige digitalisierte Art der Gestaltung ist also zu begrüssen.
Besonders zu erwähnen sind die drei optischen Grössen die gestaltet wurden. "Helvetica Now Text" für Fliesstexte, "Helvetica Now Display" für Plakate oder Titel und "Helvetica Now Micro" für Texte in kleinen Grössen.
Spannend ist dies vor allem für uns Grafiker. Bei Schriften, die auf einem Plakat gesetzt werden, wirkt eine für Fliesstext designte Schrift oft zu luftig, kleinste Grössen hingegen sind schwer lesbar, weil alle Buchstaben aneinander zu kleben scheinen. Mit Anpassungen an der Schrift kann man versuchen gegenzusteuern, dies ist aber natürlich nicht dasselbe, wie eine Schrift die schon von Grund auf für die jeweilige Anwendungsgrösse konzipiert ist, wie es bei Helvetica Now der Fall ist. Die drei optischen Grössen gibt es natürlich in unzähligen Schriftschnitten wie Bold, Italic, Thin und Light, um nur einige zu nennen.
Ein durchaus gelungenes Update.
Eine kurze interessante Doku wieso viele grosse Firmen nicht mehr die Helvetica nutzen sondern eigene Schriften entwickelt haben.